Wenn du unseren Einsteiger-Guide zu Warhammer 40.000 gelesen hast, weißt du bereits, dass das Tabletop-Strategiespiel von Games Workshop ein komplexes System mit unzähligen Möglichkeiten zum Armeebau ist. Es kann wirklich schwierig sein herauszufinden, welche Einheiten zu welchen Fraktionen gehören, wer einen aktuellen Codex besitzt und was man sich als Nächstes kaufen sollte.
In diesem Artikel wollen wir Anfängern dabei helfen, sich zurechtzufinden: Welche Warhammer 40.000 Armeen sind aktuell? Welche lassen sich leicht spielen? Und welche Einheiten und Bücher gibt es jeweils?
Kurz gesagt, dies ist eine große Übersicht über alle Warhammer 40k Völker und Armeen.
Zwar gehen wir hier nicht im Detail auf Strategien und spezielle Regeln ein, aber du bekommst einen ersten Eindruck davon, was jede Fraktion (und ihre Unterteilungen/Detachements) ausmacht und wie sie sich ungefähr spielt.
Liste aller Warhammer 40k Fraktionen und Armeen
Es ist gar nicht so einfach zu sagen, wie viele Armeen es in Warhammer 40k eigentlich gibt. Je nachdem, wie man das Ganze unterteilt, kommt man auf mehr oder weniger Fraktionen. Besonders bei den Space Marines kann das variieren. Wir haben jedoch 34 unterschiedliche Armeen gezählt und sie alle in unserer Übersicht berücksichtigt:
Space Marines
Ultramarines
Imperial Fists
Dark Angels
Blood Angels
Salamanders
Iron Hands
Space Wolves
White Scars
Raven Guard
Deathwatch
Grey Knights
Astra Militarum
Adepta Sororitas
Adeptus Custodes
Adeptus Mechanicus
Imperial Knights
Chaos Space Marines
Death Guard
Thousand Sons
World Eaters
Chaos Daemons Khorne
Chaos Daemons Nurgle
Chaos Daemons Tzeentch
Chaos Daemons Slaanesh
Chaos Knights
Craftworlds
Drukhari
Harlequins
Ynnari
Tyranids
Genestealer Cults
Necrons
Orks
T’au Empire
Leagues of Votann
Wie wir die Warhammer 40k Armeen unterteilen
In Warhammer 40k gibt es eine große Anzahl verschiedener Armeen, die grob in vier große Gruppen fallen:
Space Marines
Armeen des Imperiums
Armeen des Chaos
Xenos-Armeen
Im Folgenden beginnen wir mit der ersten großen Kategorie.
Space Marines Armee-Übersicht
Einführung in die Space Marines
Die Space Marines sind monastische Orden genetisch verbesserter Superkrieger, die die Menschheit verteidigen. Seit Beginn von Warhammer 40,000 sind sie das Aushängeschild des Spiels und gelten oftmals als eine der klassischen Einsteiger-Fraktionen. Kaum eine Veröffentlichung oder Erweiterung kommt ohne irgendeine Form von Space-Marine-Update aus.
Spielmechanik
In der aktuellen Edition (10. Edition) wurden die Space Marines etwas vereinfacht. Ihre Hauptarmee-Regel, Oath of the Moment, erlaubt es dir, zu Beginn jeder Runde eine gegnerische Einheit oder ein gegnerisches Modell zu bestimmen, gegen das alle deine Space Marines ihre Trefferwürfe wiederholen dürfen.
Anders ausgedrückt: Du suchst dir ein besonders störendes Ziel aus und konzentrierst das Feuer aus all deinen Boltern (und anderen Waffen) darauf, um es schnell auszuschalten!
Verschiedene Detachments haben noch zusätzliche Kniffe und Sonderregeln, aber das ist für deine ersten Spiele (oder sogar Jahre!) nicht unbedingt relevant, wenn du einfach nur zum Spaß mit Freunden spielst. Die Space-Marines-Modellreihe ist enorm umfangreich und bietet eine riesige Auswahl an toll gestalteten Miniaturen. Wenn du also große, bullige Elitekrieger magst, liegst du mit den Space Marines sicher richtig.
Codex: Space Marines
Welches Regelbuch brauche ich für Space Marines?
Die Space Marines haben einen brandneuen Codex für die 10. Edition, in dem ihre kompletten aktualisierten Regeln zu finden sind, inklusive der Werteprofile aller aktuell spielbaren Modelle.
Codex: Space Marines ist also der Kern, den du brauchst.
Daneben gibt es zumeist noch ein Codex Supplement für die jeweilige Unterfraktion (z. B. Ultramarines), die Games Workshop teilweise als kostenlose PDFs auf der Warhammer-Community-Seite bereitstellt.
Im neuen Space-Marines-Codex selbst findest du die Regeln für alle “generischen” Detachments. Die PDF-Supplements konzentrieren sich auf die spezifischen Chapter-spezifischen Eigenheiten. Für ein vollwertiges Spielerlebnis empfiehlt es sich jedoch, den Codex zu besitzen.
Aktuelle Miniaturen und der Primaris-Faktor
Hier kann es ein wenig verwirrend werden, denn die Space Marines haben einige der neuesten und auch manche der ältesten Miniaturen im gesamten Warhammer-40k-Universum. Wenn du also einfach wahllos in einem Online-Shop bestellst, könntest du hochdetaillierte Plastikbausätze bekommen, die sich nahezu ohne Kleber zusammensetzen lassen – oder du landest bei älteren Finecast-Resin-Modellen, die nur mit Sekundenkleber halten und sehr bruchanfällig sind.
Der Grund dafür ist die lange Geschichte der Fraktion. Die wichtigste Unterscheidung hinsichtlich Qualität und Aktualität ist das Wort Primaris. Vor ein paar Jahren kehrte der Primarch der Ultramarines nach 10.000 Jahren Schlaf zurück und brachte eine neue Generation größerer und stärkerer Space Marines mit. Im Imperium gelten sie oft als “fortschrittlichere” Version der Space Marines, während andere sie als Ketzerei ansehen, da ihre Technologie zu neuartig ist.
Hintergrund in der echten Welt:
Die Qualität der Games-Workshop-Plastikbausätze verbesserte sich über die Jahre stetig, wodurch die Modelle größer und detaillierter wurden. Die alten “klassischen” Space Marines wirkten neben den neueren Figuren immer winziger und etwas veraltet. Um einen Kompromiss zu finden, wurden die Primaris Marines eingeführt – neue, größere Marines, ohne die alten “Mini-Marines” direkt aus dem Sortiment zu verbannen.
In der Praxis jedoch haben Primaris-Marines die klassischen Marines inzwischen weitgehend abgelöst. Als neuer Spieler ohne nostalgische Bindung lohnt es sich meistens, nur Primaris-Modelle zu sammeln. Sie passen in Größe und Stil besser zusammen und sind zudem oft etwas besser im Spiel (mit einigen Ausnahmen). Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass Games Workshop in Zukunft nur noch Primaris-Versionen von Space Marines veröffentlichen wird.
Primaris Intercessor – Der “Standard”-Primaris-Space-Marine
Tactical Space Marine – Wie die Marines vor der Primaris-Ära aussahen
Selbst wenn du dich nur auf Primaris beschränkst, ist die Auswahl riesig: Du findest Nahkampfspezialisten wie die Bladeguard Veterans, Scharfschützen (Eliminators), große Kampfanzüge (Redemptor Dreadnoughts), verschiedene Truppenvarianten sowie zahlreiche Charaktermodelle. Die Space Marines haben für fast jede Rolle im Spiel mindestens ein passendes Modell – und es werden ständig neue hinzugefügt.
Zu den jüngsten Ergänzungen gehören unter anderem die Nahkampfeinheit Assault Intercessors, die Bladeguard Veterans, die Eradicators (mit Melter-Waffen), die motorisierten Outriders und sogar ein mit einem Geschütz ausgestattetes ATV. Diese Modelle legen nahe, dass man die Armee offensiv und mobil spielen kann; aber sie lassen sich auch defensiver oder versteckter einsetzen – oder eben eine Mischung daraus.
So fängst du mit Space Marines an
Weil die Space Marines das Aushängeschild für Warhammer 40,000 sind, gibt es zahlreiche Einstiegsoptionen:
Die neuen Starter-Sets für die 10. Edition (z. B. das Ultimate Starter Set) enthalten immer eine Space-Marines-Streitmacht.
Wenn du allerdings weißt, dass du nur Space Marines spielen möchtest, lohnt sich vielleicht eher ein anderes Set. Du könntest das Starter-Set zwar mit einem Freund teilen (er oder sie bekommt dann z. B. die Tyranids), aber wenn dich die andere Fraktion gar nicht interessiert, gibt es bessere Wege.
Combat Patrol: Space Marines ist eine gute Option, um dir direkt eine kleine Primaris-Armee zuzulegen. Alternativ gibt es auch subfraktions-spezifische Combat-Patrol-Boxen (z. B. für Blood Angels, Dark Angels etc.), wobei die Modelle selbst oft nicht streng an diese Unterfraktion gebunden sind.
Die früheren Start Collecting!-Boxen (wie Start Collecting!: Vanguard Space Marines) sind ebenfalls eine solide Grundlage. Allerdings sind einige davon mittlerweile nur noch gebraucht oder bei Restbeständen zu finden.
Eine weitere Möglichkeit ist, die offizielle Warhammer-40.000-App zu nutzen, um dir ein Combat-Patrol-Detachment zusammenzustellen (mehr dazu in unserem Anfänger-Guide zu Warhammer 40k) und dann genau die Boxen zu kaufen, die du dafür brauchst. Das ist besonders hilfreich, wenn du neu im Hobby bist oder eine Armee spielst, die du noch nicht kennst.
Chapters (Unterfraktionen) der Space Marines
Space Marines sind fast immer durch ihre Chapters (Orden) definiert. Du kannst dein eigenes Chapter entwerfen oder du schließt dich einem der bekannten an, das dann auch eigenes Regelwerk, besondere Charaktermodelle und Farbschemata hat.Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Chapter und worin sie sich unterscheiden (z. B. Ultramarines, Imperial Fists, Salamanders usw.). In den meisten Fällen bekommst du sogar eigene Upgrade-Sets für Schulterpanzer und andere Details, damit deine Armee optisch unverwechselbar wird.
Ultramarines – Fraktionsüberblick
Roboute Guilliman
Dir ist vielleicht schon aufgefallen, dass auf vielen offiziellen Bildern von Games Workshop blau-goldene Space Marines zu sehen sind. Das liegt daran, dass die Ultramarines als “Flaggschiff”-Unterfraktion der Space Marines gelten. Sie sind in vielerlei Hinsicht die “Hauptfigur” aus imperialer Perspektive und werden fast immer als Beispielarmee herangezogen, wenn neue Space-Marine-Modelle erscheinen, die nicht explizit einem anderen Orden zugewiesen sind.
Die Ultramarines stehen für Stabilität und Ordnung innerhalb der Space Marines: Ihr Sektor ähnelt einem kleinen Imperium im Imperium, streng organisiert und gut beschützt. Dort geht es Menschen deutlich besser als in vielen anderen Teilen der Galaxis.
Aktuell gehören die Ultramarines außerdem zu den wenigen Orden, die ihren Primarchen auf dem Schlachtfeld einsetzen können (neben den Dark Angels). Roboute Guilliman ist ein gigantischer Krieger und fungiert momentan als de-facto-Oberbefehlshaber der imperialen Streitkräfte – und zugleich ein großartiges Hobby-Projekt, wenn du ein beeindruckendes Charaktermodell bemalen möchtest.
Da alle “generischen” Space-Marine-Veröffentlichungen häufig ohnehin als Ultramarines inszeniert werden, definiert sich dieser Orden weniger über exklusive Einheiten. Dennoch haben die Ultramarines ein paar sehr coole Charaktermodelle wie Marneus Calgar und seine Victrix Honour Guard.
Wenn du deine Marines noch stärker an das typische Ultramarines-Design anpassen möchtest, kannst du außerdem auf ein Ultramarines Primaris Upgrades Pack zurückgreifen.
Ultramarines auf dem Spielfeld
Gladius Task Force Detachment
Detachment-Regel – Combat Doctrine
Wähle in jeder Runde eine von drei Doktrinen aus, die dann für alle befreundeten Einheiten in dieser Runde gilt:
Devastator Doctrine: Erlaubt, in einer Runde zu schießen, obwohl man sich vorher mit “Advance” bewegt hat.
Tactical Doctrine: Erlaubt, zu schießen oder anzugreifen, obwohl man sich in derselben Runde aus einem Nahkampf zurückgezogen hat (Fall Back).
Assault Doctrine: Erlaubt, eine Angriffsbewegung zu deklarieren, obwohl man in derselben Runde mit “Advance” gelaufen ist.
Mit diesen Doktrinen deckt man quasi jedes erdenkliche Szenario ab. Mal rückt die gesamte Armee vor und schießt, mal kann sie erst vorstürmen, dann angreifen, und ein andermal lässt sie den Gegner erst kommen, zieht sich dann zurück und kontert sofort wieder. Die Ultramarines sind damit extrem flexibel und für den Gegner nur schwer einzuschätzen, weil sich die Lage mit jeder Runde schlagartig ändern kann.
Zusätzlich gibt es für 1 Kommandopunkt (CP) die Möglichkeit, eine einzelne Einheit eine andere Combat Doctrine aktivieren zu lassen, während der Rest der Armee eine andere Doktrin nutzt. So kann man zum Beispiel auf lange Distanz mit der Devastator Doctrine ordentlich Schaden austeilen und gleichzeitig mit einer Nahkampf-Einheit in die Assault Doctrine wechseln.
Die Enhancements (Charakteraufwertungen) der Ultramarines drehen sich häufig um diese Combat Doctrines. Ein Beispiel ist Honour of Vehement, das primär Nahkampfangriffe (mehr Stärke und mehr Attacken) stärkt und zusätzlich noch weiter verbessert wird, wenn die Assault Doctrine aktiv ist. So werden viele Ultramarine-Enhancements in der passenden Runde zum richtigen Zeitpunkt besonders effektiv.
Ein klassisches und thematisch passendes Modell für die Ultramarines ist das Command Squad. Diese Einheit kann bis zu 13 unterschiedliche Waffenoptionen erhalten und dadurch auf verschiedene Feindtypen (Infanterie, Fahrzeuge usw.) zugeschnitten werden. Außerdem macht der enthaltene Apothecary das Squad durch Narthecium sehr widerstandsfähig, indem er einmal pro Kommandophase ein Modell (außer Charaktermodelle) wiederbelebt. Und dank des Company Ancient bekommt die Einheit +1 auf ihren Objective Control-Wert (OC), was sie sehr gut zum Halten von Missionszielen macht.
Imperial Fists – Fraktionsüberblick
Dieser in Gelb-Rot gekleidete Orden ist spezialisiert auf Belagerungskriegsführung. Abgesehen von wenigen Charaktermodellen (z. B. Tor Garadon) gibt es nicht viele speziell für die Imperial Fists designte Primaris-Einheiten. Allerdings können sie sich über ein schickes Imperial Fists Primaris Upgrades & Transfers-Set freuen, das u. a. besondere Power Fists enthält (naheliegend, wenn man “Fists” im Namen trägt).
Die Imperial Fists sind zudem die Vorgänger zweier beliebter Nachfolgeorden:
Crimson Fists und Black Templars.
Die Crimson Fists sind blau mit roten Fäusten und tauchen in vielen ikonischen Warhammer-40k-Artworks auf.
Imperial Fists auf dem Spielfeld
Detachment – Anvil Siege Force
Detachment-Regel – Shield of the Imperium
Alle Fernkampfwaffen erhalten das Keyword Heavy (was +1 auf Trefferwürfe bringt, wenn sich das Modell nicht bewegt hat).
Waffen, die bereits Heavy sind, bekommen außerdem +1 auf Verwundungswürfe, sofern das Modell sich nicht bewegt hat.
Diese Regel unterstreicht den Fokus der Imperial Fists auf Verteidigung und Beschuss. Wer still stehen bleibt, trifft besser und verwundet effektiver. In Kombination mit der Space-Marine-Fraktionsfähigkeit Oath of the Moment kann man sicherstellen, dass man ein gewähltes Ziel effektiv ausschaltet.
Die Enhancements der Imperial Fists bieten z. B. Architect of War (ignoriert Deckung) oder Stoic Defender (+6 Feel No Pain für die angeführte Einheit und Erhalt des OC-Wertes bei Battleshock). Thematisch passen solche Boni hervorragend zu einem standfesten Belagerungsorden.
Eine Top-Einheit für die Imperial Fists sind die Devastator Squads: Sie profitieren stark von Shield of the Imperium, haben viele schwere Waffenoptionen und können mit ihrer Signum-Fähigkeit Deckung ignorieren. Wenn sie still stehen, erhalten sie +1 auf Treffer, +1 auf Verwundung, ignorieren Deckung und können dank Oath of the Moment Trefferwürfe von 1 wiederholen – und das alles kombiniert mit sehr wuchtigen Waffen. Einmal pro Partie dürfen sie sogar mit dem Armorium Cherub einen Trefferwurf in eine automatische 6 verwandeln, was verlässlichen Schaden garantiert.
Black Templars – Fraktionsüberblick
Die Black Templars sind ein ewig kreuzziehender Orden, der in Schwarz-Weiß-Rot gekleidet ist. Vor einiger Zeit erschien ein eigenes Codex Supplement für sie (inklusive großer Modellaktualisierung), was sie zu einem der optisch interessantesten Orden macht. Ebenso gibt es eine Combat Patrol speziell für die Black Templars.
In ihrer Fluff-Darstellung setzen die Black Templars stark auf Nahkampf, Kreuzzugs-Thematik und eine gewisse Ritterlichkeit – allerdings ganz im düsteren Kontext von Warhammer 40k.
Dark Angels – Fraktionsüberblick
Die Dark Angels sind die “Erste Legion” der Space Marines und tragen normalerweise grüne Rüstungen mit goldenen und cremefarbenen Akzenten (oft in Form von Roben). Sie erhalten eigene PDF-Regeln für ihre einzigartigen Einheiten (z. B. Deathwing Knights), ergänzend zum normalen Space-Marine-Codex. Auch für sie gibt es eine Combat Patrol, um schnell ins Spiel einzusteigen.
Beispiele für spezielle Einheiten:
Deathwing Knights (schwere Terminator-Nahkampfeinheit)
Ravenwing (schnelle Bike- oder Flugeinheiten)
Dark Angels auf dem Spielfeld
Detachment-Regel – Grim Resolve (zu finden im Dark-Angels-PDF, nicht im Space-Marine-Codex):
Wenn eine Dark-Angels-Einheit Battleshocked ist, fällt ihr OC-Wert nicht auf 0, sondern nur auf 1.
Damit sind die Dark Angels sehr stark darin, Missionsziele zu halten, selbst wenn ihre Moral angeschlagen ist. Viele ihrer Enhancements drehen sich ebenfalls um den Battleshocked-Zustand, z. B. Stubborn Tenacity, das zusätzliche Boni verleiht, wenn die Einheit unter halber Stärke oder battleshocked ist.
Eine gute thematische Einheit, um dieses Spielkonzept zu unterstützen, wären Ravenwing Black Knights, die extrem mobil sind und dank Anti-Monster-/Anti-Vehicle-Fähigkeiten gefährliche Ziele schnell ausschalten können. So beschützt man die eigenen Linien und Missionsziele.
Blood Angels – Fraktionsüberblick
Die Blood Angels tragen vor allem rote Rüstungen und sind bekannt für ihre verfluchte Blutlinie. Sie können einer rasenden Wut verfallen, was sie in die Todeskompanie (Death Company) führt, bevor sie vollkommen dem Wahnsinn verfallen.
Auch für die Blood Angels sind in den erwähnten PDFs zusätzliche Regeln enthalten, und eine eigene Combat Patrol gibt es ebenfalls. Die neueren Regeln erlauben es sogar, Primaris-Modelle als Death Company einzusetzen, sodass man sich rein auf moderne Bausätze konzentrieren kann, wenn man möchte.
Blood Angels auf dem Spielfeld
Detachment-Regel – The Red Thirst (siehe Blood-Angels-PDF):
Wenn eine Einheit in dieser Runde eine Angriffsbewegung (Charge) durchgeführt hat, erhält sie +1 auf Stärke und +1 auf Attacken für ihre Nahkampfwaffen.
Die Blood Angels sind am gefährlichsten, wenn sie den Feind beim ersten Ansturm überwältigen. Charaktermodelle können das durch Enhancement-Boni verstärken, etwa Artisan of War (höhere Durchschlagskraft und verbesserter Rettungswurf) oder Visage of Death (verringert den OC-Wert von Gegnern in Reichweite).
Sehr passend und ikonisch sind die Sanguinary Guard mit ihren Sprungmodulen und verzierten Rüstungen. Sie repräsentieren die erhabene Seite der Blood Angels und profitieren von -1 auf gegnerische Trefferwürfe. Wenn ihr Warlord sich ihnen anschließt, gilt dieser Malus auch für Angriffe, die ihn betreffen.
Salamanders – Fraktionsüberblick
Die Salamanders tragen hellgrüne Rüstungen und haben kohlschwarze Haut. Sie sind dafür bekannt, mit Flammenwaffen zu kämpfen und (innerhalb der düsteren 40k-Welt) verhältnismäßig menschlich und beschützend gegenüber Zivilisten zu sein. Es gibt ein spezielles Salamanders Primaris Upgrades & Transfers-Set mit Donnerhammer- und Flammenwerfer-Optionen sowie das Charaktermodell Adrax Agatone.
Salamanders auf dem Spielfeld
Firestorm Assault Force Detachment
Detachment-Regel – Close Range Eradication
Alle Fernkampfwaffen erhalten Assault (die Einheit kann laufen/Advance und trotzdem schießen).
Alle Fernkampfwaffen erhalten +1 auf Stärke, wenn das Ziel innerhalb von 12" ist.
Die Salamanders setzen auf schnelle Vorstöße und verheerende Feuerkraft aus nächster Nähe. Da auch Fahrzeuge diese Regeln nutzen, können Salamanders-Spieler z. B. einen Land Raider an die Front bringen, um das volle Chaos zu entfesseln.
Salamanders-Charaktere können mit Enhancements wie War Tempered Artifice zu wahren Monstern im Nahkampf werden (+3 Stärke) oder mit dem Adamantine Mantle den erlittenen Schaden reduzieren und Melta- sowie Torrent-Waffen nahezu ignorieren.
Ein sehr passendes Fahrzeug ist der Land Raider Redeemer mit zwei Flammensturmkanonen (Flamestorm Cannons), optionalem Multimelter und der Möglichkeit, transportierte Einheiten nach dem Aussteigen noch angreifen zu lassen.
Iron Hands – Fraktionsüberblick
Die Iron Hands tragen schwarze Rüstungen und ersetzen viele ihrer Körperteile durch kybernetische Implantate. Das bekannte Charaktermodell Iron Father Feirros repräsentiert diesen Fokus auf Maschinen und körperliche Perfektion. Zwar gibt es kein eigenes, aktualisiertes Codex Supplement, aber ein Iron Hands Primaris Upgrades & Transfers-Set ist verfügbar, um deine Modelle entsprechend zu gestalten.
Iron Hands auf dem Spielfeld
Ironstorm Spearhead Detachment
Detachment-Regel – Armoured Wrath
Pro Einheit und Phase darf ein einzelner Treffer-, Verwundungs- oder Schadenswurf wiederholt werden.
Die Iron Hands reduzieren so das Risiko bei Waffen mit wenigen Schüssen, aber hohem Schaden (z. B. Laserkanonen). In Kombination mit Oath of the Moment kann das verheerend wirken.
Ihre Enhancements drehen sich oft um Techmarines, z. B. Adept of the Omnissiah (einmal pro Schlacht kann ein Fahrzeug in 6" einen misslungenen Rettungswurf automatisch bestehen).
Ein echtes Power-Modell für die Iron Hands ist der Ballistus Dreadnought mit Laserkanone und Raketenwerfer. Gegen Ziele mit voller Stärke darf er Trefferwürfe wiederholen; so kann man Oath of the Moment anderswo einsetzen. Dank des Iron-Hands-Rerolls kann man zudem eventuelle hohe Schadenswürfe erneuern – das steigert die Verlässlichkeit. Mit dem Stratagem Ancient Fury lässt sich der Dreadnought sogar noch robuster machen.
Space Wolves – Fraktionsüberblick
Die Space Wolves tragen eine grau-blaue Rüstung mit goldenen Verzierungen. Sie gehören zu den markantesten Orden: stark von Wikinger- und Wolfsmotiven geprägt. Im Gegensatz zu manchen anderen Orden lohnt es sich bei den Space Wolves auch, ältere (nicht-Primaris) Modelle einzusetzen, da sie viele charakteristische Einheiten haben, z. B. Thunderwolf Cavalry, Wulfen oder den Stormwolf-Flieger.
Eine eigene Combat Patrol für die Space Wolves existiert ebenfalls, nebst PDF mit zusätzlichen Regeln.
Space Wolves auf dem Spielfeld
Detachment-Regel – Deeds worthy of Saga (im PDF, nicht im Space-Marine-Codex)
Am Ende jeder Schlachtrunde wählst du eine Saga. Wenn deine Armee die entsprechende Bedingung erfüllt hat, gilt der Effekt bis zum Ende der Partie für alle Adeptus-Astartes-Modelle (jeder Saga-Effekt kann nur einmal aktiviert werden):
Saga of the Warrior Born: Tötet ein Astartes-Charakter einen feindlichen Charakter, erhalten alle Nahkampfwaffen Sustained Hits 1.
Saga of Majesty: Kontrollierst du ein Missionsziel im feindlichen Gebiet, erhöht sich für alle die Objective-Control-Eigenschaft um 1.
Saga of the Bear: Überlebt eine Einheit mit halber Mannschaftsstärke (wird nicht zerstört), bekommen alle Modelle der Armee Feel No Pain 6+.
Saga of the Beast Slayer: Tötet ein Charakter einen Monster- oder Fahrzeuggegner, erhalten alle Nahkampfwaffen Lethal Hits.
Anders als andere Orden müssen die Space Wolves erst heldenhafte Taten vollbringen, bevor sie ihre Detachment-Boni aktivieren können. Dafür wirken diese Effekte dann aber auf die gesamte Armee und können sich sogar anhäufen.
Die Enhancements (z. B. Black Death) helfen dabei, solche Ziele zu erreichen. Dieser Gegenstand bietet Anti-Monster/Vehicle (+4) und macht den Träger zu einer echten Bedrohung.
Themenbedingt lohnt sich der Einsatz eines Wolf Lords auf Thunderwolf. Er ist schnell (+1 auf Advance- und Charge-Bewegungen), hat einen 4+ Rettungswurf und kann einmal pro Schlachtrunde ein Stratagem kostenlos verwenden, selbst wenn bereits eine andere Einheit dieses Stratagem genutzt hat. Das ist besonders wertvoll, wenn man bestimmte Schlüsselmomente im Kampf optimal ausnutzen will.
White Scars – Fraktionsüberblick
Die White Scars tragen fast reinweiße Rüstungen mit roten Markierungen, setzen häufig auf schnelle, bike-basierte Angriffe und haben ein mongolisch angehauchtes Design (z. B. gekrümmte Schwerter). Der legendäre Anführer Kor’sarro Khan ist da ein gutes Beispiel. Zwar gibt es kein eigenes aktuelles Supplement, aber ein White Scars Primaris Upgrades & Transfers-Set für den optischen Feinschliff.
White Scars auf dem Spielfeld
Stormlance Task Force Detachment
Detachment-Regel – Lightning Assault
Einheiten dürfen nach einem Advance angreifen oder nach einem Fall Back erneut angreifen.
White Scars sind also extrem mobil: In einer Runde sind sie scheinbar noch ungefährlich, in der nächsten stürmen sie unerwartet in den Nahkampf. Außerdem können sie sich aus einem Nahkampf lösen und sofort einen neuen Angriff einleiten. In Kombination mit Oath of the Moment kann das sehr effektiv sein, wenn mehrere schnelle Einheiten sich auf ein gemeinsames Ziel konzentrieren.
Enhancements wie Hunter’s Instincts oder Fury of the Storm erfordern oft einen berittenen (Bike-)Charakter, was zum schnellen und aggressiven Kampfstil passt.
Eine thematisch passende Einheit sind die Attack Bikes (oder Outriders). Sie können sich weit bewegen, um Schlüsselpositionen einzunehmen und erhalten dank Outrider Escort sogar eine Abwehr-Schussoption, wenn ein nahe gelegenes befreundetes Modell beschossen wird. So können sie Gegner daran hindern, bestimmte Ziele zu fokussieren.
Raven Guard – Fraktionsüberblick
Die Raven Guard setzen auf Heimlichkeit, Tarnung und sind meist in Schwarz gekleidet. Ihr Anführer Kayvaan Shrike ist ein Beispiel dafür. Momentan gibt es kein neues Supplement, jedoch ein Raven Guard Primaris Upgrades & Transfers-Set mit Vogel-Symbolen und Zubehör.
Raven Guard auf dem Spielfeld
Vanguard Spearhead
Detachment-Regel – Shadow Masters
Befindet sich eine Raven-Guard-Einheit in mehr als 12" Entfernung zum Gegner, ist sie um -1 schwerer zu treffen und erhält die Vorteile von Deckung.
Alle Einheiten der Raven Guard sind damit auf Distanz schwerer zu treffen, bekommen +1 auf den Rüstungswurf (max. 3+) und -1 auf gegnerische Trefferwürfe. Gegen Fernkampf-Armeen ist das sehr stark. Gegen Nahkampf-Gegner verliert sich dieser Vorteil allerdings etwas, weshalb man Taktiken wie Guerilla Tactics nutzen kann, um Phobos- oder Scout-Einheiten wieder in Reserve zu schicken und sie somit vor Nahkämpfern zu schützen.
Für einen Solo-Jäger-Charakter kann man das Enhancement Ghostweave Cloak nutzen, wodurch der Held nur in 12" Entfernung beschossen werden darf und weitere -1 auf gegnerische Trefferwürfe bekommt. Perfekt für Scharfschützen oder einen Nahkampf-Char, der sicher vorrücken will.
Eine äußerst nützliche Einheit sind die Infiltrators. Dank Omni-scramblers verhindern sie, dass Gegner in 12" Entfernung neu aufgestellt werden (Reinforcements). Außerdem haben sie ein Comms Array, das beim Einsatz eines Stratagems auf diese Einheit mit einer 5+ eine Kommandopunkt-Rückerstattung bringen kann – sprich, man bekommt CP zurück und kann so den Gegner überraschen.
Deathwatch – Fraktionsüberblick
Die Deathwatch trägt eine schwarze Rüstung mit silbernem Arm/Schulterpanzer. Sie rekrutiert ihre Mitglieder aus diversen Space-Marine-Orden und ist auf die Jagd nach Xenos spezialisiert.
Die Deathwatch hat ein eigenes Codex Supplement: Deathwatch (zusätzlich zum Space-Marine-Codex) sowie eine passende Combat Patrol, sodass sie regeltechnisch recht aktuell ist. Besonders cool sind die Kill Teams: gemischte Einheiten mit verschiedenen Marines (Primaris oder “klassische” Marines), oft individualisiert, um Aliens effizient bekämpfen zu können.
Grey Knights – Fraktionsüberblick
Obwohl sie formal zu den Space Marines gehören, spielen sich die Grey Knights ganz anders. Sie verwenden einen eigenen Codex, keine Primaris-Einheiten und sind komplett psionisch ausgerichtet. Sie tragen silberne Rüstungen, jagen die schrecklichsten Dämonen des Chaos und sind extrem geheimnisvoll.
Auch für sie gibt es eine Combat Patrol. Modelle wie Grand Master Voldus oder die Grey Knights Paladins sind äußerst ikonisch. Grey Knights können außerdem viele gängige Space-Marine-Fahrzeuge nutzen, was ihnen eine vielseitige Spielweise ermöglicht.
Grey Knights auf dem Schlachtfeld
Armee-Regel – Teleport AssaultJe nach Spielgröße (z. B. 1 Einheit bei Combat Patrol, 2 bei Incursion, 3 bei Strike Force usw.) darfst du am Ende der gegnerischen Runde entsprechend viele eigene Einheiten auswählen und sie in deiner nächsten Bewegungsphase per Deep Strike neu aufstellen (9" vom Feind entfernt).
Detachment-Regel – Teleport ShuntJedes Mal, wenn eine Grey-Knights-Einheit mit Deep Strike “Advance” nutzt, würfelst du nicht, sondern addierst pauschal +6" und das Modell erhält Fly bis zum Ende der Bewegungsphase.
Grey Knights bestechen also durch extreme Mobilität und Psionik. Enhancements wie First into the Fray erlauben einem Charakter sogar Deep Strike, selbst wenn die Missionsregeln das eigentlich verbieten – sehr passend für eine Elite-Truppe, die sich an keine Vorgaben gebunden fühlt.
Eine exzellente Einheit ist das Strike Squad:
Mit Deep Strike können sie abseits der normalen Aufstellungszone landen.
Die Scout-Fähigkeit hilft zusätzlich bei Bewegungen.
Sanctifying Ritual ermöglicht es ihnen, ein Missionsziel einzunehmen und dann wieder wegzubewegen, ohne den Anspruch auf das Missionsziel zu verlieren.
Gerade in missionsbasierten Spielen ist das extrem stark, da man nicht unnötig Einheiten als “Objective-Sitter” zurücklassen muss.
First Company Space Marines
Nicht jeder Orden hat ein eigenes Detachment – es gibt aber die Option, das 1st Company Task Force-Detachment zu spielen, das die Elite der Space Marines repräsentiert (Terminators, Sternguard, Vanguard, Bladeguard usw.).
1st Company Task Force Detachment
Detachment-Regel – Extremis Level Threat
Man darf in einer Runde beim gewählten Oath of the Moment-Ziel alle Verwundungswürfe wiederholen. Das funktioniert aber nur in einer Runde im ganzen Spiel. Man muss also gut planen, wann man diesen Bonus zündet.
Viele Enhancements der 1. Kompanie haben eine doppelte Wirkung: Sie buffen den Charakter selbst dauerhaft und gewähren seiner angeführten Einheit in einer bestimmten Phase einen zusätzlichen Effekt. Beispielsweise erhöht The Imperium’s Sword die Angriffe des Charakters und in einer Phase auch die Angriffe der angeführten Einheit.
Die meisten Stratagems (z. B. Heroes of the Chapter mit +1 auf Trefferwürfe) gelten nur für Terminators, Sternguard, Vanguard oder Bladeguard – man sollte also primär in diese Einheiten investieren, um das volle Potenzial auszuschöpfen.
Themen- und regeltechnisch passen Terminators natürlich perfekt zu einem First-Company-Detachment:
2er-Rüstungswurf mit 4er-Rettungswurf und hohem Schadenoutput.
Mit Teleport Homer können sie sich an andere Stellen des Schlachtfelds bewegen.
Fury of the Fist ignoriert Mali auf die Ballistic/Weapon-Skill-Werte und gibt +1 auf Trefferwürfe, wenn das Ziel das Oath of the Moment-Ziel ist.
Successor Chapters und mehr
Neben all den genannten “großen” Orden gibt es noch unzählige weitere Nachfolgeorden, die nur ein eigenes Farbschema und etwas Lore haben, jedoch keine eigenen Sonderregeln. Diese werden einfach mit den Standard-Regeln des Codex: Space Marines gespielt.
Damit hast du einen Überblick über viele der wichtigsten Space-Marine-Orden. Egal, ob du dich für Ultramarines, Imperial Fists, Black Templars, Dark Angels oder einen anderen Orden entscheidest: Du findest garantiert einen Stil, der zu deiner bevorzugten Spielweise und deinem ästhetischen Geschmack passt – und das in einer der ikonischsten Fraktionen, die Warhammer 40k zu bieten hat.
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